Mitfahrplattform MiO

Den Arbeitsweg günstiger, klimafreundlicher und nachhaltig gestalten. Wie? Fahrt anbieten. Mitfahrer finden. Umwelt schonen. Kurzum: MiO. Oder lang: Mitfahren im Oberland.

Arbeitgeber können ihren Mitarbeitenden zunächst für die Standorte Weilheim und Schongau über MiO die Möglichkeit bieten sich zu unternehmensübergreifenden Fahrgemeinschaften zusammenzuschließen. „Langfristig möchten wir ein Mitfahrnetz über das gesamte Oberland aufbauen“, erklärt Jenny Christiani, Nachhaltigkeitsmanagerin der Sparkasse Oberland. MiO soll damit als Ergänzung zum Angebot des ÖPNV und den regionalen Mobilitätsinitiativen verstanden werden.

Sechs Weilheimer Unternehmen – genauer gesagt die Sparkasse Oberland, Bechtold GmbH, Bauer Unternehmensgruppe, Biomichl, die Krankenhaus GmbH des Landkreises sowie der Landkreis Weilheim-Schongau selbst – beteiligen bis dato an der Mitfahrplattform und leisten einen wichtigen Beitrag für die Mobilitätswende.

Ein Blick auf den Landkreis und darüber hinaus

Gut die Hälfte der 140.000 Landkreis Einwohner pendeln täglich zu ihrem Arbeitsplatz oder in ihre Ausbildungsstätte. Auch durch den anhaltenden Zuzug in die Region wird der Verkehr weiter zu nehmen. „Zeit Alternativen aufzuzeigen, die attraktiv sind und auf die Mobilitätswende einzahlen“, so Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK Regionalausschusses Weilheim-Schongau.

Die Zunahme des Pendelverkehrs kann auch Matthias Bechtold bestätigen. Seine Mitarbeitenden pendeln durchschnittlich zehn Kilometer. „Darüber hinaus wohnen viele im ländlichen Raum mit schlechter Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. MiO schließt zeitliche und/oder räumliche Lücken des öffentlichen Nahverkehrs, schont die Umwelt und bietet Kostenvorteile für unsere Angestellten“, ergänzt der Geschäftsführer der Günter Bechtold GmbH.

Das Hauptverkehrsmittel im ländlichen Raum wird nach wie vor das Auto bleiben. „Ziel ist es, mehr Menschen in jedes Fahrzeug zu bekommen“, erklärt Christiani. Denn laut einer Studie aus Baden-Württemberg nimmt nur jede fünfte Autofahrende jemanden mit. Hier sind sich die Nachhaltigkeitsmanagerin und die Geschäftsführerin Barbara Christ der Bauer Unternehmensgruppe GmbH & Co. einig: „MiO unterstreicht unser Ziel, den Individualverkehr mit nur einer Person im PKW zu reduzieren.“

Wie funktioniert die Mitfahrplattform MiO?

Zunächst steht die Anwendung nur für Mitarbeitende der sechs beteiligten Firmen offen. „Für eine erfolgreiche Umsetzung des Mobilitätskonzepts, ist eine kritische Masse von ca. 1.000 Mitarbeitenden, beziehungsweise 500 im Schichtbetrieb, die zu einem Knotenpunkt wie bspw. Weilheim fahren, erforderlich“, erläutert Jenny Christiani.

Nach erfolgreicher Registrierung wählt man aus, ob man sich als Fahrer und/oder Mitfahrer gut aufgehoben fühlt, gibt ggf. sein Auto inkl. freier Plätze an und stellt die Zeitfenster zur Verfügung, an welchen man sich eine Fahrgemeinschaft vorstellen könnte. Dank des in der App integrierten Abrechnungssystems wird die Mitnahme auf fair vergütet. Die Fahrtkosten in Höhe von 30 Cent pro Kilometer werden auf alle Insassen gleichmäßig aufgeteilt und über das hinterlegte Zahlungssystem digital bezahlt.

Daneben gibt es auch noch eine Ranking Liste, sodass der Ansporn unter den Top Nutzern zu landen, angeschürt wird. „Für die Mitarbeitenden der Unternehmensgruppe Bauer gibt es Incentives zur Nutzung der MiO-Plattform“, betont Barbara Christ. Und für Top-Mitfahrer sogar ein MiO-Mobil, falls mal eine Fahrgemeinschaft ausfallen sollte.

MiO Informationstag in Schongau und Weilheim

Um möglichst viele Sparkassen Mitarbeitende über die neue Initiative abzuholen und von der Plattform zu überzeugen, gab es Anfang Mai zwei Mobilitätstage an den Standorten Schongau und Weilheim.

 

In lockerer Atmosphäre über die Mittagszeit hinweg konnten sich die Mitarbeitenden am Standort Schongau im Sparkassen-Innenhof nicht nur über MiO selbst, sondern auch beim Landratsamt über Genussreisen, die öffentlichen Nahverkehrspläne informieren, E-Bikes testen oder etwas zum Thema Carsharing im Pfaffenwinkel erfahren.

„Am Informationstag in Schongau haben sich insgesamt 18 Personen für MiO registriert“, freut sich Jenny Christiani. „Schön, dass auch Mitarbeitende aus den Geschäftsstellen Peiting und sogar Peißenberg gekommen sind.“

 

 

 

Strahlender Sonnenschein. Jede Menge Informationsstände. Und interessierte Besucher. So kann man den Mobilitätstag in Weilheim auf dem Gelände der Bauer Unternehmensgruppe zusammenfassen. Alle MiO-Gründer waren mit eigenen Ständen vertreten und versuchten eifrig Registrierungen für die Mitfahr-Plattform zu erzielen. Mit großem Erfolg: Die Plattform kann nach den beiden Informationstagen 47 Registrierungen verzeichnen und „bereits 376 durch Fahrgemeinschaften eingesparte Kilometer“, strahlt Jenny Christiani.

Darüber hinaus sensibilisierte das Gesundheitsamt für das Thema Mitnehmen von älteren und sehbehinderten Menschen, indem man sich selbst in die Lage versetzen konnte, was es bedeutet, wenn bspw. der Gleichgewichtssinn nicht mehr richtig mitspielt oder das Sehvermögen eingeschränkt bzw. nicht mehr funktioniert.

Aber auch mit Infoständen zum 49 Euro Ticket, Jobrad, Wandern und Radeln im Oberland kam jeder auf seine Kosten. Für das leibliche Wohl, sorgte fester MiO-Bestandteil Biomichl mit seinen selbstgemachten Burgern.