Mauers Börsenblick: Krieg in Europa
Russischer Angriff
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ändert die geopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen in Europa grundlegend. Man kann bereits von einer Zeitenwende sprechen. Vielleicht waren wir uns zu sicher, dass alle Menschen in Europa in Frieden leben wollen und Grenzen nicht mehr verschoben werden.
Wir sind zwischenzeitlich dem Wunsch eines Europas ohne Grenzkontrollen ein gutes Stück nähergekommen und haben auf die militärische Abschreckung nur noch bedingt gebaut. Wenn dann aber jemand kommt, der einen Angriffskrieg beginnt, wird einem schnell bewusst wie verwundbar dieses Europa ist.
Auswirkungen
Die Auswirkungen des Krieges kann man wie folgt zusammenfassen: Hohe Energie- und Getreidepreise und Handelsunterbrechungen aufgrund von Wirtschaftssanktionen werden die Konjunkturerholung bremsen. Teilweise fallen wichtige Komponenten beispielsweise im Automobilsektor weg, die in der Ukraine gefertigt werden. Damit ist eine Fertigstellung von Autos kurzzeitig schwierig bis Ersatz gefunden wird.
Wirtschaft und Inflation
Wirtschaftliche Investitionen in der Ukraine und auch in Russland sind möglicherweise komplett abzuschreiben, was die Gewinne der Unternehmen belastet. Auf die Unsicherheit des Krieges und der möglichen Auswirkungen auf kurze und mittelfristige Sicht haben die Aktienmärkte mit Verlusten reagiert, wobei es glücklicherweise noch nicht zu einem scharfen Einbruch gekommen ist.
Die Inflation wird hoch bleiben. Dafür sind neben den Energiepreisen auch Nahrungsmittelpreise verantwortlich. Die hohen Energiepreise werden aber z. B. auch Flugreisen teurer machen und damit den Endverbraucher mehrfach treffen.
Eine Konsumzurückhaltung könnte die Folge sein, was dann wiederum zu einem flacher verlaufenden Aufschwung oder sogar zu einer Rezession führt. Die Notenbanken sind jetzt in dem Dilemma gefangen, wie sie auf die hohe Inflation und die Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Auswirkungen reagieren sollen. Zinserhöhungsfantasien werden gerade wieder in den Hintergrund gerückt.
In der Vergangenheit waren regionale Konflikte oft Kaufgelegenheiten an den Aktienmärkten. Da hier aber schnell mehr als ein Land mit Atomwaffen involviert sein könnte, gibt es keine wirkliche Blaupause. Monatliche Sparpläne können hier eine gute Möglichkeit zum Einstieg darstellen. Erst wenn wieder verhandelt wird, lichtet sich auch der Nebel, wie es sozial, wirtschaftlich und mit der gerade begonnenen Zeitenwende weitergeht.
Die Folgen dieses Krieges haben Auswirkungen, die wir noch länger spüren werden.
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