Urlaub Zuhause? Ski-Ausflug im Hochsommer
Wenn’s zu heiß wird am See, dann muss man in‘ Schnee
Die Skisaison war in diesem Jahr sehr abrupt zu Ende, Mitte März standen alle Lifte still. Corona hatte seine lähmende Hand auf alles gelegt. Der Schnee schmolz dahin, die Lifte blieben zu, aber vor einigen Tagen klingelte mein Telefon. Meine Tochter Andrea war dran und sprach: Papi, du hast bald Geburtstag, ich schenk Dir einen Tag Skifahren am Stilfser Joch!
Die Gletscher leuchten strahlend weiß
So fuhren wir am letzten Sonntag sehr früh die über 50 Kehren zum Stilfser Joch hinauf. Die Gletscher leuchteten strahlend weiß unter einem kitschigblauen Himmel, unzählige Rennradfahrer quälten sich die Paßstraße hinauf und der Parkplatz an der Seilbahn war mit dutzenden Kleinbussen von norditalienischen Skiclubs gut gefüllt. Der Liftboy schaute prüfend, ob wir auch eine „mascherina“ trugen, gab uns die Skipässe und erklärte, dass vier Lifte laufen, aber nur bis 12:45. Schließlich fängt der Betrieb um diese Zeit bereits um 06:30 an! Und dass es „bellissima neve e una vista stupenda“, super Schnee und Wahnsinns-Panorama oben gäbe.
Beste Rundumsicht auf 3.000 Meter Höhe
Dann die ersten Schwünge. Nach vier Monaten wieder auf Ski stehen – es braucht gar nicht so viel, um total glücklich zu sein, nur halt ein bisschen Verrücktheit. Der Schnee war erstaunlicherweise sehr kompakt mit einer leichten Firnauflage, die Pisten nicht übermäßig anspruchsvoll aber auch nicht langweilig. Zwischen 3.000 und 3.400 Metern Seehöhe liegt das Gebiet, und die Rundumsicht hielt alles was der Liftboy versprochen hatte. Im Osten die Ötztaler Alpen, im Westen die Bernina, im Süden die Presanella und direkt vor der Nase baut sich die Ortlergruppe auf. Man weiß gar nicht, ob man lieber schauen oder Ski fahren möchte. Letztlich entschieden wir uns dann doch fürs Skifahren. Wenn sie nicht um kurz nach 13:00 tatsächlich die Lifte abgeschaltet hätten, wären wir ohne Pause bis zum Abend weitergefahren….
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