Unsere Spezialisten für Baufinanzierung im Interview
Sie sind alle seit vielen Jahren als Spezialisten für die Baufinanzierung in der Sparkasse Oberland tätig – macht denn das in diesen schwierigen Zeiten noch Spaß, Frau Stöhr?
Elisabeth Stöhr: Ich bin seit 25 Jahren in der Baufinanzierung tätig und die Rahmenbedingungen ändern sich ständig. Ich würde nicht von schwierigen Zeiten sprechen, sondern von veränderten Marktbedingungen. Sicherlich war der Zinsanstieg im letzten Jahr in seiner Schnelligkeit eine Ausnahme, das hat aber in vielen Fällen auch zu günstigeren Immobilienpreisen geführt.
Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist ungebrochen und es macht nach wie vor extrem viel Spaß, die Menschen dabei zu begleiten.
Herr Höfler, sehen Sie das auch so oder ist das in Schongau anders?
Michael Höfler: Das ist bei allen 13 Baufinanzierungsspezialisten gleich, egal in welchem Bereich wir tätig sind. Es macht uns große Freude, den Menschen den Wunsch nach der eigenen Immobilie zu erfüllen. Im Bereich Schongau haben wir allerdings immer noch ein etwas niedrigeres Preisniveau als im restlichen Geschäftsgebiet.
Dann wird das Preisniveau in Garmisch-Partenkirchen doch sehr hoch sein, oder, Herr Willer?
Dirk Willer: Natürlich ist das Preisniveau der Immobilien in meinem Geschäftsgebiet tendenziell höher. Das war eigentlich schon immer so, wobei natürlich auch hier die Lage und der Zustand des Gebäudes entscheidend sind.
Weil Sie gerade den Zustand der Gebäude ansprechen – das ist doch im Moment ein großes Thema für viele Immobilienbesitzer.
Dirk Willer: Wir spüren hier eine große Verunsicherung bei unseren Kundinnen und Kunden. Das liegt zum einen an der aktuellen Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und zum anderen an den Plänen der EU , dass Gebäude eine bestimmte Effizienzklasse erreichen müssen. Solange hier keine Klarheit herrscht, werden Sanierungen tendenziell geschoben.
Frau Stöhr, wie sehen Sie das?
Elisabeth Stöhr: Warten würde ich nur, wenn eine Sofortmaßnahme nicht zu einer deutlich besseren Energiebilanz führt. Wichtig ist mir dabei, dass ein Heizungstausch allein sehr oft keinen Sinn macht. Eine Sanierung besteht oft aus mehreren Komponenten wie Dämmung oder einem Fenstertausch. Hier gibt es interessante Förderprogramme mit günstigen Zinsen und Tilgungszuschüssen, die wir gerne für unsere Kundinnen und Kunden beantragen.
Herr Höfler, was raten Sie Kundinnen und Kunden, die eine ältere Immobilie besitzen?
Michael Höfler: Hier sind die Motive der Kundinnen und Kunden die Grundlage für eine Empfehlung. Es gibt immer mehr Menschen, die Wert auf eine nachhaltige Immobilie legen. Viele möchten durch ihre Maßnahme einfach Energiekosten sparen, andere den Wert ihrer Immobilie erhalten. Bei allen Vorhaben ist ein Termin mit der Energieberaterin oder dem Energieberater sinnvoll. Auf dieser Grundlage beantragen wir die entsprechenden Fördermittel.
Herr Willer, haben Sie eine Empfehlung für Menschen, die noch auf der Suche nach den eigenen vier Wänden sind?
Dirk Willer: Aus unserer Sicht gibt es nur einen Grund zu warten: Nämlich solange, bis ich die zu mir passende Immobilie gefunden habe. Auf weiter fallende Immobilienpreise oder Zinsen zu warten, macht keinen Sinn. Die langfristige Betrachtung hat gezeigt, dass die monatliche Rate am Anfang in vielen Fällen schon etwas knapper wird.
Hier hilft unseren Finanzierungskunden die Inflation. Steigende Preise führen zeitverzögert auch zu steigenden Löhnen und Gehältern. Die Baufinanzierung hingegen wird fast immer mit einer langfristigen Zinsbindung und mit einer fest kalkulierbaren Rate gewählt. Dieser Effekt erlaubt sehr oft Sondertilgungen und eine Verkürzung der Finanzierungslaufzeit. Die durchschnittliche Rückzahlungsdauer beträgt dann in vielen Fällen nur noch 20 bis 25 Jahre. Ein weiterer Aspekt ist, dass der Wert der Immobilien langfristig in fast allen Fällen gestiegen ist.
Frau Stöhr, Herr Höfer – gibt es noch etwas, das Sie ergänzen möchten?
Michael Höfler: Egal, was Sie vorhaben – eine Beratung schafft in vielen Fällen schon mal eine gute Grundlage für die weiteren Entscheidungen.
Elisabeth Stöhr: Wir sehen unsere Kundinnen und Kunden ganzheitlich und konfigurieren individuelle Lösungen. Es gibt so viele Parameter, die wir bei einem Finanzierungsvorhaben einstellen können. Von Förderprogrammen bis zur Einbindung von Anlagen, die erst später fällig werden, ist alles möglich.
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