Mauers Börsenblick: Ein bewegendes Halbjahr liegt hinter uns

Nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 lohnt sich der Blick zurück. Die Aktienmärkte sind fulminant in das Jahr gestartet und der DAX liegt gegenüber dem Jahresanfang rund 13% im Plus. Sicherlich eine sehr erfreuliche Entwicklung für Anleger. Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren haben sich auch von ihren Renditetiefs bei -0,62% lösen können, notieren aber weiterhin im Minus. Fußball hat kurz das beherrschende Thema Pandemie abgelöst, wird aber nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft wieder stärker in den Fokus rücken.

Mit einem ersten Blick in die zweite Jahreshälfte kann man festhalten, dass wir beim Impfthema deutlich vorangekommen sind. Die bereits erfolgten Lockerungsschritte werden fortgesetzt und mit der zunehmenden Anzahl der zweifach geimpften Personen sollte das Risiko einer vierten Welle deutlich kleiner werden.

Die Nachholeffekte führen aktuell zu einer Belebung der Innenstädte und einer weiteren Aufhellung vieler Wirtschaftszweige. Die Unternehmensstimmung liegt auf einem sehr hohen Niveau und verspricht weiterhin eine gute Auftragslage. Wird es ein selbsttragender Aufschwung oder ist der Aufschwung durch die üppige Geldversorgung der Notenbanken und diverser Konjunkturprogramme nur kurz entfacht worden?

Für beide Sichtweisen gibt es gute Gründe. Da im Herbst auch die Bundestagswahlen anstehen, werden Anleger jetzt sehr genau auf die Wirtschaftsdaten und auch die Umfragewerte schauen. Ein nüchterner Blick auf die Börsenentwicklung kann in dieser Gemengelage hilfreich sein. Wünschenswert für das zweite Halbjahr wäre das Ausbleiben einer weiteren Pandemiewelle und sich weiter erholende Wirtschaftsbereiche, die zu einem selbsttragenden Aufschwung führen. Das würden die Aktienmärkte belohnen.

Gerald Mauer, Wertpapier-Experte