Mauers Börsenblick: Die Turbulenzen nehmen zu
Die Aktienmärkte sind weltweit gut ins Jahr 2022 gestartet und konnten in den ersten Tagen noch zulegen. Dann erfolgte ein eher ungewöhnlicher Schritt. Die US-Notenbank selbst brachte öffentlich ihre Sorge bezüglich des doch länger anhaltenden Inflationsanstieges zum Ausdruck. Damit befeuerte sie die Sorgen der Marktteilnehmer bezüglich einer möglichen Liquiditätsverknappung und schneller steigenden Zinsen in den USA.
Mittlerweile spricht man im Markt von mehr als vier Zinserhöhungen in 2022. Das blieb nicht ohne Auswirkung auf die großen Tech-Werte. Gerade diese Titel reagieren deutlich sensibler auf mögliche Zinserhöhungen und auch auf eine Verknappung der Liquidität, die in den letzten Jahren doch sehr üppig bereitgestellt wurde. Auch in Europa ist die gemeldete Jahresinflation im Januar mit 5,1 % deutlich über den Erwartungen der Volkswirte gewesen.
Muss jetzt auch die Europäische Zentralbank etwas tun?
Durchaus denkbar, dass die bisherige Annahme einer nur vorübergehend erhöhten Inflation korrigiert werden muss, was auch hier sicher weniger gut ankommt. Zu den stärker schwankenden Märkten hat auch die mittlerweile sehr hohe russische Truppenpräsenz an der ukrainischen Grenze gesorgt. Die diplomatischen Kanäle sind noch offen und man kann nur hoffen, dass es sich nur um ein Manöver der russischen Seite handelt um eine bessere Verhandlungsposition bei der Frage der Osterweiterung der NATO zu haben. Unsicherheiten mögen die Börsen allerdings gar nicht. Von daher waren die Rücksetzer an den Aktienmärkten verständlich und sind Ende Januar saisonal auch gar nicht so unüblich. Vielleicht ist es nur eine kurze Schwächephase bevor dann die Dividendensaison beginnt. Hier stehen dieses Jahr Rekordausschüttungen im DAX bevor. Sicher für viele Anleger ein willkommener Ausgleich für die kaum noch vorhandenen Kuponzahlungen bei Anleihen.
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