Mauer´s Börsenblick: Das Sommerloch?
August und September gehören nicht zu den Lieblingsmonaten der Anleger. Die beiden schwächsten Börsenmonate auf Basis des DAX seit der Gründung im Jahr 1988 stehen bevor. Im Durchschnitt verlor der hiesige Leitindex in diesen Monaten jeweils über 2%.
Gründe dafür könnten sein:
Die Urlaubszeit, Sommerpause in der Politik und nachlassender Einfluss der Quartalsberichtssaison. Es ist aber nicht gesagt, dass sich dieser Trend in 2021 bestätigt. Aktuell sehen wir bei vielen Indizes weiterhin täglich neue Allzeithochs. Bemerkenswert deshalb, weil gerade das Thema einer möglichen vierten Welle der Pandemie wieder in aller Munde ist. Könnte man sagen, die Börsen behandeln das Thema mit weniger Aufgeregtheit als die Politik?
Ich würde es anders formulieren:
Die Börsen sind über die Konjunkturpakete erfreut, die deswegen immer weiter verlängert werden. Um die Neuverschuldung nicht zu teuer werden zu lassen, signalisieren die großen Notenbanken weiterhin niedrige Zinsen. Gerade die EZB hat das in den letzten Wochen noch einmal deutlich bestätigt. Niedrige Zinsen wiederum sorgen dafür, dass sich immer mehr Geldanleger von den traditionellen Anlageformen abwenden müssen. Damit fließen weitere Gelder an die Aktienmärkte und rechtfertigen zum Teil die aktuellen Höchststände. Da auch die volkswirtschaftlichen Kennzahlen weiterhin einen Aufschwung andeuten, ist auch von dieser Seite Unterstützung für die Aktienmärkte gegeben. Dazu kommen noch die aktuellen Lieferengpässe bei verschiedenen Gütern. Diese führen aktuell zu einem flacher verlaufenden aber gleichzeitig zeitlich längeren Aufschwung. Prognoseanhebungen der Firmen vervollständigen das positive Bild. Also doch kein Sommerloch und dafür weitere Allzeithochs?
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