Immobilienmarkt im Wandel? Ein Experten-Interview.
Seit Beginn des Jahres sind die Immobilienmakler und Baufinanzierungsexperten der Sparkasse Oberland in Murnau in den frisch renovierten Räumlichkeiten am Gabriele-Münter-Platz Zuhause. Wir nehmen dies zum Anlass und sprechen mit Georg Summerer, Leiter des Immobiliencenters der Sparkasse Oberland, sowie Andreas Gilg, Immobilienmakler in Murnau und Penzberg, über die aktuelle Situation am Immobilienmarkt.
Herr Summerer, wie wirken sich die hohe Inflation sowie die gestiegenen Zinsen auf den Immobilienmarkt aus?
Georg Summerer: Aufgrund der gestiegenen Zinsen steigen bei einer Finanzierung die monatlichen Belastungen. Dies führt dazu, dass sich weniger Menschen eine Immobilie leisten können als noch vor einem Jahr. Aktuell gilt daher wieder umso mehr: Angebot und Nachfrage bilden den Preis. Für potenzielle Immobilienkäufer gibt es derzeit mehr Angebote am Markt. Wir beobachten auch, dass mit dem Angebot kritischer umgegangen wird und es immer wieder auch zu Preisverhandlungen kommt. Für Verkäufer besteht aber dennoch die Möglichkeit ihre Immobilien zu fairen Preisen zu verkaufen, da sich die Immobilienpreise in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt haben.
Herr Gilg, ist die Lage am Immobilienmarkt überall schwierig?
Andreas Gilg: Nein. Grundsätzlich gilt nach wie vor die Lage als wichtiges Kriterium für den Kaufpreis. Ortschaften, die in der Nähe der Seen und Berge liegen oder eine gute Autobahnanbindung haben, sind immer noch sehr beliebt. Ebenso spielt eine allgemein gute Infrastruktur eine wichtige Rolle.
Was wir jedoch merken ist, dass die Vermittlungszeit der Objekte wieder länger dauert und dass sich die Nachfrage beruhigt. Die Chancengleichheit zwischen Käufer und Verkäufer ist wieder eher gegeben. In den letzten Jahren hatten wir einen Verkäufermarkt, der sich unter anderem aus dem extrem niedrigen Zinsniveau ergab. Es gab daher wenig Anlagealternativen für die Kapitalanleger und die Selbstnutzer konnten sich günstige Finanzierungskonditionen sichern. Somit war die Investition in eine Immobilie für viele möglich und attraktiv.
Gibt es im Landkreis Unterschiede was den Immobilienmarkt angeht?
Georg Summerer: Grundsätzlich sind wir hier in Südbayern mit unserer traumhaften Landschaft eine Region, in der die Menschen gerne Zuhause sind. Im westlichen Teil des Landkreises Weilheim-Schongau sind die Preise im Vergleich zu anderen Ortschaften noch etwas günstiger. Dies liegt unter anderem daran, dass in diesem Bereich die Nachfrage aus dem Münchner-Raum etwas geringer ist. Trotzdem spüren wir auch hier einen Anstieg der Preise. Einheimische wissen den Charme der Region zu schätzen und bleiben gerne vor Ort. Im Vergleich dazu sind die
Kaufpreise in Weilheim, Penzberg, Murnau und Garmisch-Partenkirchen höher. Besonders in Orten mit Nähe zu den Seen oder Bergen spüren wir eine höhere Nachfrage.
Herr Gilg, können Sie Unterschiede in den Objektarten feststellen?
Andreas Gilg: Wir spüren deutlich, dass nicht mehr jede Immobilienart und jeder Zustand akzeptiert und gekauft wird. Besonders bei renovierungsbedürftigen Objekten geht die Nachfrage zurück. Ursache hierfür sind die gestiegenen Materialpreise für die Renovierung, die Verfügbarkeit der Handwerker sowie die hohen Energiekosten. Insbesondere der letzte Punkt führt dazu, dass Käufer einen großen Wert auf einen guten energetischen Zustand der Gebäude legen, welcher vor allem bei älteren Immobilien nicht immer gegeben ist.
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