Die Macht des Zinseszinses: Eine Faustformel zur Vermögensverdoppelung
Albert Einstein soll einst gesagt haben: „Die größte Erfindung des menschlichen Geistes sind die Zinseszinsen“. Dabei wird im Allgemeinen von Zinseszinsen gesprochen, wenn die vereinnahmten Zinsen (bzw. Erträge) einer Anlage nicht „ausgegeben“, sondern wieder angelegt werden. Das bedeutet: Die einmal erzielten Zinsen (bzw. Erträge) erwirtschaften über viele Jahre hinweg wieder neue Erträge. Obwohl das Prinzip des Zinseszinseffekts relativ einfach ist, haben wir große Mühe die langfristigen Auswirkungen auf unsere Geld- und Vermögensanlage intuitiv zu begreifen.
Heutzutage stellt sich mit Blick auf das andauernde Niedrigzinsumfeld als auch einer stetig steigenden Lebenserwartung die Frage, ob die bereits getroffenen Vorsorgemaßnahmen später einmal ausreichen werden. Mit anderen Worten: „Das Geld ist schon weg, ich bin noch da“ ist vereinfacht gesprochen eine Situation im Alter, die möglichst umgangen werden sollte. Um auf die Schnelle ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange es bei einem bestimmten Zinssatz ungefähr dauert, bis sich ein angelegter Geldbetrag verdoppelt, schafft die sogenannte 72er-Regel Abhilfe. Ohne euch mit einer Mathestunde quälen zu wollen und somit die genaue Funktionsweise herzuleiten, könnt ihr näherungsweise wie folgt vorgehen:
72 |
: | jährliche Rendite | = |
x-Jahre |
Vermögensverdoppelung in Jahren: Wie viele Leben braucht ein Mensch?
Rendite | 72er-Regel | Vermögensverdoppelung in Jahren | ||||
8% | 72 : 8 | = | 9 Jahre | |||
5% | 72 : 5 | = | 14,4 Jahre | |||
2% | 72 : 2 | = | 36 Jahre | |||
0,5% | 72 : 0,5 | = | 144 Jahre | |||
0,01% | 72 : 0,01 | = | 7.200 Jahre |
Unabhängig von der Höhe des Vermögens als auch vom monatlichen Sparpotenzial eines jeden von uns: Ein Umdenken bei der Geld- und Vermögensanlage ist aufgrund der Niedrigzinsphase aktueller denn je! Die folgenden Berechnungen – vor Kosten – sollen verdeutlichen, dass Zeit nicht nur Geld, sondern auch Zins oder Ertrag ist.
Die Auswirkungen des Zinseszinseffekts
Im Beispiel nehmen wir an, dass Sie monatlich 25 Euro bei einer durchschnittlichen Verzinsung von 5 % pro Jahr sparen und das über einen Zeitraum von 20 Jahren bzw. 40 Jahren hinweg. Vereinfacht gesprochen gilt: Die doppelten Einzahlungen gehen gleichzeitig nicht mit dem doppelten Endkapital einher.
Monatliche Sparrate | 25 Euro | 25 Euro | ||
Einzahldauer | 40 Jahre | 20 Jahre | ||
Geleistete Einzahlungen | 12.000 Euro | 6.000 Euro | ||
Zinsen und Zinseszinsen | 25.214,11 Euro | 4.186,44 Euro | ||
Endkapital | 37.214,11 Euro | 10.186,44 Euro |
Aus einer anderen Perspektive betrachtet, könnt ihr euch die Frage stellen, welche monatliche Sparrate ihr aufbringen müsstet, um in 20 oder 40 Jahren und wiederum bei einer durchschnittlichen Verzinsung von 5 % pro Jahr, auf ein Endkapital von 100.000 Euro zurückgreifen zu können. Auch hier gilt: Je früher der Zinseszins seine Wirkung entfalten kann, desto niedriger sind die erforderlichen Sparbeträge für das gewünschte Endkapital.
Einzahldauer | 40 Jahre | 20 Jahre | ||
Monatliche Sparrate | 67,18 Euro | 245,42 Euro | ||
Geleistete Einzahlungen | 32.245,83 Euro | 58.901,81 Euro | ||
Zinsen und Zinseszinsen | 67.754,17 Euro | 41.098,19 Euro | ||
Endkapital | 100.000 Euro | 100.000 Euro |
Grundsätzlich sind die obigen Grundgedanken nichts Neues. Dennoch wird oftmals zu spät mit dem Sparen begonnen und zugleich auf vermeintlich sichere Anlageformen großer Wert gelegt. Um überhaupt noch eine angemessene Verzinsung (bzw. Rendite) erzielen zu können, führt allerdings kein Weg an den – zeitweise schwankungsintensiven – Kapitalmärkten vorbei. Dabei ist eines klar: Der Weg von der Liquidität zum Sachwert muss dabei für den Kunden risikoverträglich sein und nicht automatisch eine entweder/oder-Entscheidung.