Mauers Börsenblick: Die gefürchtete zweite Welle rollt an

eingestellt von Gerald am 22. Oktober 2020 um 09:01 Uhr | Kategorie: Finanztipps

Nachdem dieses Thema mittlerweile die Politik und auch die Börsen beschäftigt, versuche ich anhand frei zugänglicher Daten erneut einen Vergleich mit der Spanischen Grippe von 1918.

Es gibt viele Gemeinsamkeiten mit der heutigen Situation. Geschäfte, Schulen und öffentliche Einrichtungen wurden im Zuge der ersten Welle ebenfalls geschlossen. Masken waren auch Pflicht. Die erste Welle ging im Frühjahr und Sommer 1918 quer um den Globus. Einen Impfstoff gab es nicht, die Medizin war noch nicht auf dem Stand von heute und auch die Hygienemöglichkeiten entsprachen nicht den heutigen Standards.

Im Spätsommer glaubte man, die Pandemie sei beendet. Es gab nur noch wenige Fälle in Europa. Viele beschlossene Maßnahmen wurden aufgehoben. Das Wetter war ungewöhnlich heiß und eine gewisse Sorglosigkeit stellte sich ein. Im Spätherbst kam dann die zweite Welle mit einer ungeheuren Wucht über Asien nach Europa. Sie forderte deutlich mehr Opfer als die erste Welle. Vielleicht versteht man so die heutige Angst vor diesem Schreckgespenst und das ständige Mahnen.

Dass der Vergleich nicht ganz korrekt ist, liegt an der mit Hochdruck betriebenen Forschung nach einem Impfstoff und unserem heutigen Gesundheitssystem. Hält jeder Einzelne sich an beschlossene Maßnahmen ist die Hoffnung groß, dass es bei lokalen Ausbrüchen bleibt und ein erneuter bundesweiter Lockdown mit dann wohl weitreichenden wirtschaftlichen Folgen vermieden werden kann. Das würde den Blick in die Zukunft verbessern und damit auch die Stimmung der Wirtschaft und der Börsen.

Bisher haben die Börsen sich nach dem heftigen Einbruch vom Frühjahr wieder erholt. Manchmal ist der Glaube an das Gute der entscheidende Faktor! Die spanische Grippe verschwand dann nach einer leichten dritten Welle 1920 und kam nie zurück.

Gerald Mauer, Wertpapier-Experte

Den ursprünglichen Beitrag findet ihr hier.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert