An der „Wall of worry“ nach oben?

eingestellt von Gerald am 22. Mai 2020 um 08:35 Uhr | Kategorie: Finanztipps

Derzeit sehen wir an den internationalen Börsen nach dem Absturz im März wieder eine fulminante Aufholbewegung. Seit dem Tief bei 8.256 Punkten im DAX hat sich der Index wieder mehr als 34% von seinen Tiefs erholt. Wenn man dazu noch bedenkt, dass wir laut der gängigen Definition weiterhin in einem Bärenmarkt sind, stellt sich für viele Anleger die Frage, wie es weitergeht. Die Medien sprechen von der schwierigsten Phase der Nachkriegszeit, Börsianer warnen vor der ausufernden Schuldenkrise und der diesmal fehlenden schnellen Erholung, Virologen warnen vor dem fehlenden Impfstoff zur Eindämmung der Pandemie. Schaut man dann noch die Stimmung der Anleger an, dann fällt auf, dass sie in Umfragen sehr pessimistisch ist.

Gerald Mauer
Wertpapier-Spezialist

Alles zusammen genommen also eher Indizien für fallende Kurse oder seitwärts laufende Börsen. Wenn in diesem Umfeld die Kurse stetig zu steigen beginnen, dann nennt man das die „wall of worry“. Denn solange die Anleger skeptisch bleiben, ist ein Überschießen der Aktienmärkte kaum möglich. Dafür nehmen mit jedem Punktanstieg die Schmerzen und Ängste der noch nicht investierten Anleger zu. Die Rallye verpassen will keiner und nach und nach steigen die Anleger trotz Skepsis ein. Erfahrungsgemäß kann eine „wall of worry“ sehr lange andauern und endet oft erst, wenn die Stimmung wieder euphorische Züge annimmt.

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